Pflege zu Hause – Eine Aufgabe voller Liebe und Verantwortung
Über 80 % der Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause betreut – meist durch Angehörige. Diese Form der Pflege ist für viele Familien eine Herzensangelegenheit, bedeutet aber auch eine enorme körperliche und seelische Belastung. In diesem Artikel erfahren Sie, wie die häusliche Pflege in Deutschland aussieht, welche Hilfen zur Verfügung stehen und wie Angehörige Entlastung finden können.
PFLEGE IM WANDEL
10/19/2025


Serie: Pflege im Wandel – Teil 3 von 4
Pflege zu Hause
Pflege zu Hause – Die tragende Säule unseres Pflegesystems
Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis, Pflegestatistik 2023) leben in Deutschland rund 4,96 Millionen Menschen mit einem anerkannten Pflegegrad.
Davon werden über 4 Millionen (81 %) zu Hause gepflegt – entweder durch Angehörige oder mit Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes.
Diese Zahlen zeigen: Die häusliche Pflege ist das Rückgrat der Versorgung in Deutschland.
Doch sie bringt auch große Verantwortung mit sich – Millionen Familien stemmen Tag für Tag Aufgaben, die eigentlich Fachkräften zustehen würden.
Die Belastung der pflegenden Angehörigen
Etwa 5 Millionen Menschen in Deutschland pflegen regelmäßig Angehörige.
Eine Studie der Techniker Krankenkasse (2022) zeigt, dass 58 % der Pflegenden sich emotional überfordert fühlen,
40 % über körperliche Erschöpfung klagen und fast ein Drittel unter Schlafstörungen leidet.
Pflege zu Hause bedeutet also weit mehr als nur körperliche Hilfe.
Es ist ein 24-Stunden-Einsatz, bei dem Angehörige Verantwortung, Organisation und emotionale Stabilität gleichzeitig leisten müssen.
Viele reduzieren ihre Arbeitszeit oder geben ihren Beruf auf – mit langfristigen finanziellen Folgen.
Finanzielle Unterstützung: Diese Zuschüsse gibt es
Pflegende Angehörige haben Anspruch auf verschiedene Leistungen aus der Pflegeversicherung.
Hier ein Überblick der wichtigsten Hilfen (Stand 2025):
Tipp: Viele Leistungen lassen sich kombinieren – etwa Verhinderungs- und Kurzzeitpflege,
um zusätzliche finanzielle Spielräume zu schaffen.
Psychische Entlastung: Niemand muss das allein schaffen
Pflegende Angehörige brauchen nicht nur finanzielle, sondern auch emotionale Unterstützung.
Hilfe bieten unter anderem:
Pflegestützpunkte, die kostenlos über Zuschüsse und Hilfsangebote informieren
Selbsthilfegruppen und Online-Communities, in denen Austausch möglich ist
Tagespflegeeinrichtungen, um zeitweise Entlastung zu schaffen
Psychologische Beratungsstellen, um mit Stress und Überforderung umzugehen
Wichtig ist, Hilfe frühzeitig anzunehmen.
Pflege ist kein Zeichen von Schwäche – sie ist eine gemeinsame Verantwortung, die nur gelingt, wenn Pflegende selbst gesund bleiben.
Barrierefreiheit und Digitalisierung als Unterstützung
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko von Stürzen und Mobilitätseinschränkungen.
Daher fördert der Staat Wohnraumanpassungen, etwa den Umbau des Badezimmers, Rampen oder Treppenlifte,
mit Zuschüssen von bis zu 4.000 € pro Maßnahme.
Auch digitale Lösungen bieten wertvolle Hilfe:
Smart-Home-Systeme mit Bewegungsmeldern und Notfallknöpfen
Pflege-Apps zur Medikamentenerinnerung und Dokumentation
Telemedizin, um ärztliche Betreuung aus der Ferne zu ermöglichen
Diese Technologien sind längst keine Zukunftsmusik mehr – sie sind bereits heute ein wichtiger Baustein,
um Pflege zu Hause sicherer und effizienter zu gestalten.
Fazit
Pflege zu Hause ist ein Akt der Liebe, aber auch eine Aufgabe, die Kraft, Wissen und Organisation erfordert.
Mit den richtigen Zuschüssen, technischer Unterstützung und Entlastungsangeboten kann häusliche Pflege gelingen.
Niemand sollte sich dabei allein gelassen fühlen – denn Pflege ist immer Teamarbeit.
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Dieser Beitrag ist Teil unserer Blogreihe „Pflege im Wandel“.
Lesen Sie auch:
Teil 1: Deutschland wird älter - und das spüren wir alle
Teil 2: Pflege in Zahlen - Ein Blick hinter die Statistik
Teil 4: Digitalisierung in der Pflege: Wie Technik Angehörige entlastet
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